"Die Wende zum eigenen Inneren beginnt..."
Dieses Zitat vom Schweizer Psychiater C.G. Jung aus dem Buch "Lebenswende" beschreibt aus tiefenpsychologischer Sicht, welche Richtung unser Leben nehmen möchte, wenn wir unser 40. Lebensalter erreicht haben.
Typische Merkmale in diesen Jahren sind eine gewisse Unzufriedenheit und Unruhe gegenüber allem, was bis dahin sinnvoll und lebenswert erschien. Wenn ich mich zurückerinnere, trieb mich zu dieser Zeit besonders eine Frage um: "War das schon alles? Und jetzt?" Ich hatte zu diesem Zeitpunkt alles erreicht, was mir damals erstrebenswert erschien. In meinem Fall die Ausbildung zur Lehrerin, Heirat und Gründung einer Familie und zu guter Letzt der Bau eines Hauses, in den ich all mein Herzblut legte, in der tiefen Überzeugung, damit mein Lebensglück vollkommen zu machen.
Doch das Glück, dass ich erwartet hatte, stellte sich nicht ein. Eine Freundin gab mir dann das Buch "Der Alchemist" von Paulo Coelho. Sein Inhalt berührte mich tief und ich spürte, dass es auch für mich galt, mich auf die Reise zu begeben, nach einem unentdeckten Schatz, der irgendwo auf mich wartete.
Eine längere Zeit des Ringens begann. C.G. Jung nennt diese Phase auch die "Mittagsrevolution", eine Umkehrung vieler Werte und Ideale des "Morgens", "...denn wir können den Nachmittag des Lebens nicht nach demselben Programm leben wie den Morgen." Aus den Tiefen des Seins drängen bisher ungelebte Anteile in das Bewusstsein und fordern uns auf, sie zu uns zu nehmen und zu integrieren, um "ganz" zu werden.
Bei manchen Frauen, die bis zu diesem Zeitpunkt ihre berufliche Karriere in den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit gestellt haben, meldet sich der Wunsch, doch noch, bevor es zu spät ist, ein Kind in die Welt zu setzen. Andere, deren Kinder nun aus dem Gröbsten rausgewachsen sind, spüren den Wunsch, sich beruflich neu auszurichten und damit den eigenen, bisher vernachlässigten Begabungen Raum zu geben.
Leider gibt es auch nicht wenige, die, anstatt den Schritt über die Schwelle zu gehen und ihrem Leben eine neue Richtung zu geben, weiter am Alten festhalten, weil ihnen der Mut für neue Wege fehlt. Letzteres macht mich persönlich immer traurig, weil ich weiß, wie sehr es sich lohnt, aus alten Mustern auszubrechen. Es müssen dabei nicht immer die großen spektakulären Wenden sein, manchmal genügen auch kleine Veränderungen, die schon einen Unterschied machen
Mit meinem Sein und meinem Tun möchte ich dir helfen, den Sprung zu wagen!
Comments