Im Vertrauen auf etwas Höheres das Tun lassen...SEIN.
Vergangenes Wochenende war ich mit einer kleinen Gruppe von Frauen auf der Fraueninsel im Chiemsee. Das Thema war der "Umgang mit Übergängen", begleitet von Jutta Stemmer, die hier in München ihre eigene Astrologieschule leitet. Dabei sind wir eingetaucht in die Qualität der letzten sechs Häuser im Horoskop, analog zum Jahreskreis, in die Zeit von Herbst und Winter.
Im absteigenden Zyklus gibt es mehrere Phasen, den allerletzten Abschnitt nennt man die "balsamische Phase". Sie beginnt dann, wenn du schon eine längere Zeit auf dem Weg durch die "Nacht" bist, dich von Altem gelöst, eine Ahnung vom Neuen bekommen und die notwendigen Schritte in aller Konsequenz durchdacht hast. Wenn du hier angekommen bist, dann beginnt eine Zeit des SEINs.
Die Welt, in der wir leben, hat schon länger kein Bewusstsein mehr, geschweige denn ein Wissen um diese Zeit und ihre Bedeutung. Das Aufstrebende, das Wachsen und Tun stehen im Fokus, vom Abstieg oder gar von "scheinbarer" Stagnation möchte man nichts hören. Doch das Leben hat seine eigenen Gesetzmäßigkeiten. Daher wird es dir zwar gelingen, mit viel Kraft, Einsatz und Anstrengung, die Innenschau abzukürzen oder gar zu überspringen, doch irgendwann holt es dich ein. Krankheit ist dann oft die Notbremse.
Ich spreche aus Erfahrung und ich kenne viele Frauen in meinem Alter Mitte/Ende 50, die in einer Zeit aufgewachsen sind, in der das ewige Credo der "Leistung" zu hören war und uns mit Selbstverständlichkeit in die Überarbeitung getrieben hat und es, wenn du nicht acht gibst, immer noch tut. Spätestens jetzt, in der Lebensmitte, möchte ich dir ans Herz legen, neue Wege zu gehen.
"Das meiste haben wir gewöhnlich in der Zeit getan, in der wir meinen, nichts getan zu haben." Eine Teilnehmerin des Seminars erwähnte dieses Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach. Ich würde es gern in meinen Worten neu formulieren: "Indem wir still werden, kann etwas Höheres in uns wirken/tun."
In der balsamischen Phase (welch schönes Wort!) ist die Verbindung zum Kosmischen so nah. Wenn wir darauf vertrauen, dass sich die Dinge entwickeln und alles Wichtige geschieht, auch ohne unser Zutun, dann werden wir fühlen, wie wir getragen sind und können die neue Zeit in innerem Frieden und Ruhe "erträumen".
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