
Dort, wo die Feen wohnen und die Göttin spürbar ist...
Vor bald 25 Jahren kam ich das erste Mal in Kontakt mit den alten Naturreligionen. Eigentlich begann meine Verbundenheit schon als Jugendliche, wenn ich Bücher las und Geschichten lauschte, die von einer Welt handelten, die neben unserer Realität existierte und in der zauberhafte Wesen lebten und Tiere sprechen konnten. Es schien, als ob die Menschen in früheren Zeiten noch Zugang dazu hatten und ich spürte in mir eine Sehnsucht, die ich nicht erklären konnte.
Während meiner schamanischen Ausbildung fand diese Sehnsucht einen Hafen. Ein Gefühl von "nach Hause kommen" erfasste mich und hat mich seither nicht mehr losgelassen. Gleichzeitig spürte ein Teil von mir, dass ich nicht in allen Traditionen die gleiche Nähe habe. Meine besondere Verbundenheit galt der keltischen Tradition, den alten Jahreskreisfesten und dem Wissen der Druiden über die beseelte Natur. Ich hatte Südengland bereist, war aber noch nie in Irland gewesen.
Gerade bin ich von meiner Reise zurückgekehrt. Wer meine Stories verfolgt hat, konnte mich diese 11 Tage begleiten. Die wichtigsten Momente habe ich im Highlight IRLAND 2024 festgehalten.
Von all den verschiedenen Erlebnissen und Eindrücken war Uisneach, das heilige Zentrum Irlands, das tiefste und berührendste. Es liegt im County Westmeath und ist Teil des geographischen Zentrums Irlands. Vom Hügel aus kann man bei guter Sicht in alle Himmelsrichtungen weit ins Land hinaus sehen, gleichzeitig sehen die Menschen dort das Feuer, das an Beltaine, am 30. April, am Hügel entfacht wird und die Ankunft des Sommers feiert.
Uisneach ist auch die letzte Ruhestätte der Göttin Eriu, der Namensgeberin Irlands. Ihr Geist und Segen sollen die Fruchtbarkeit und den Wohlstand des Landes garantieren. Das Bild oben zeigt die große Steinskulptur einer Künstlerin, die die Göttin damit verewigt hat.
Meine Irlandreise hat in mir auch eine große innere Heilung bewirkt. Aus einer schamanischen "back in time" -Reise wusste ich, dass ich in einem früheren Leben als Priesterin an diesen Orten gewirkt hatte und erleben musste, wie die alte Religion und die matriarchale Kultur weichen mussten, zum Teil mit Gewalt durch Vertreibung oder Tod. Seit vielen Jahren nehme ich wahr, dass die Göttin zurückkehrt, die Menschen wieder das Bedürfnis verspüren in Verbindung zu gehen mit der Anderswelt und im Einklang mit dem zyklischen Auf und Ab des Jahres leben möchten.
Und so habe ich dort, auf dem Hügel bei der Göttin, meine alte Verbindung erneuern können. Die Wunden der Vergangenheit sind ein Echo in meiner Erinnerung. Mehr aber überwiegt die Freude darüber, dass aus den Tiefen des kollektiven Bewusstseins die alten Traditionen neu aufsteigen und ihren Platz im Leben der Menschen finden möchten.
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